Am Ende unserer Reise, als wir alle Verwandten besucht hatten, hatten wir uns entschlossen, nur wir als kleine Familie mit unseren 2 Mamas, Urlaub zu machen. Der ‘Ferienort’ Pushkar war ganz in der nähe, Karan und ich waren schon mehrmals hier gewesen und wollten nun auch hier Zeit mit unseren Mamas verbringen.

Pushkar ist ein heiliger Ort und zieht, wegen seiner schönen vielseitigen und bunten Art, viele Touristen an. Viele kommen um hier den Tempel und den heiligen See, der sich in der Mitte der Stadt befindet, zu besuchen aber auch um Zeit in der nahegelegenen Wüste zu verbringen. Dieser Ort zieht Leute aus aller Welt an und seine Haupt-Einkaufsstraße ist immer voller Menschen aller Art. Hier finden man indische Touristen, westliche Touristen, Zigeuner, die am Außenrand der Stadt in kleinen Hütten und von den allmoßen der Touristen leben, man findet heilige, Babas, falsche heilige und falsche Babas, Kinder die auf der Straße betteln und sich einen spaß mit den Touristen machen, die Kühe und Hunde nicht zu vergessen, ein bisschen von allem und jedermann. Pushkar ist bunt und überlaufen, seine Energien sprudeln über, was nicht jedermanns Sache ist, da es auch schnell zu viel werden kann.
Am ersten Tag kamen wir erst abends an, sodass wir uns erstmal aufmachten um uns ein Zimmer zu suchen. Hier in Indien habe ich noch nie irgendwo ein Zimmer vorher gebucht, man fährt direkt zu dem Ort seiner Wahl, läuft ein bisschen durch die Straßen und man findet immer ein Zimmer in verschiedenen Preisklassen und Variationen, manchmal dauert es länger, manchmal geht es ganz schnell. Da Karan hier jemanden kannte, ging es diesmal für uns ganz schnell und wir nahmen uns 2 Zimmer, eins für Karan und mich und eins für unsere beiden Mamas. Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, machten wir uns auf noch ein bisschen durch die Straßen zu schlendern und den Sonnenuntergang am See zu beobachten. Danach gingen wir zurück in unser Zimmer und verbrachten den Abend zusammen, unterhielten uns und aßen das Essen, das wir uns zuvor einpacken ließen. Da meine Mutter geplant hatte schon in der nächsten Woche wieder nach Hause zu fliegen, redeten wir auf sie ein noch etwas länger zu bleiben und noch einen Monat mit uns zu verbringen, Karan und ich würden umziehen und sie solle ein Teil davon sein. Sie stimmte zu und versprach sich darum zu kümmern ihren Flug zurück nach Hause umzubuchen. Für ihre Spontanität liebe ich meine Mama, nicht nur das sie den weiten Weg auf sich genommen hatte und das in so kurzer Zeit, nein sie würde sogar länger bleiben, um ein bisschen mehr über mein Herzensland zu erfahren.
Da Pushkar ein heiliger Ort ist, ist es hier nicht gestattet Alkohol zu trinken oder Fleisch und Eier zu essen. Somit gingen wir, nach dem besuch im Tempel, zu unerem Lieblings Burger-Imbiss direkt auf der Hauptstraße. Hier gibt es viele super leckere vegetarische Burger-Varianten für jedermann. Vom Essen gestärkt, gingen wir nochmals durch die Straßen um verschiedene Mitbringsel für die daheimgebliebenen zu besorgen, auch meine Mama und ich kauften ein paar schöne Kleider und bunte Hosen.
Da unsere Reise nicht für lange geplant war, machten wir uns am nächsten Tag schon wieder auf den Weg nach Hause. Karan und ich hatten Pläne nach Mumbai zu ziehen, um nun hier zusammen als Paar und alleine, ohne Familie, von vorne anzufangen. Hierfür musste noch eine Wohnung gefunden werden und auch noch einige andere Dinge erledigt werden.
Auf dem Weg nach Hause fuhren wir noch bei der nahegelegenen Wüste vorbei. Hier kann man Kameltouren mieten oder eine Rundfahrt mitmachen. Da das aber alles nicht wirklich unser Ding ist und wir auch nicht so viel davon halten, haben wir es nur von weitem beobachtet und das auch nur von unserem Auto aus. Das letzte mal als Karan und ich hier waren, waren die Straßen von Pushkar überlaufen, überlaufen von Kamelen, Pferden und Menschen, der ganze Randteil der Wüste war voll davon. Zu der Zeit fand eine Kamel-und Pferdemesse statt, was immer Unmengen an Menschen und interessierter Käufer anlockt. Damals sind Karan und ich mit seinem Motorrad weit in die Wüste reingefahren, um die Stille, weit weg vom Tourismus zu genießen. Zu der Zeit hatten wir Glück und wir konnten erleben wie Aufnahmen für einen Film, nicht weit weg von uns, gedreht wurden, mit traditionellen Tänzern und Gewändern aus Rajasthan.

Dieses Mal hatten wir unsere Mütter dabei und mit dem Auto so weit reinzufahren war nicht möglich, da man teilweise ganz schön im Sand stecken bleibt. Mit dem Motorrad war das ok, da konnte man absteigen und schieben, mit dem Auto ist das aber etwas schwieriger. Laufen wollte Mum nicht, also entschlossen wir uns wenigstens vorbeizufahren, damit meine Mama auch mal ein Teil von der wüste sehen konnte.
<3
