Unser Jahr 2017 war erfolgreich in jeglicher Hinsicht. Es haben sich viele Dinge geändert und unser Leben wurde komplett auf den Kopf gestellt.
Im Januar 2017 wurden Karan und ich zum ersten mal Eltern. Eine Erfahrung, die schwer mit Worten zu beschreiben ist. Bis zu der Geburt von unserer kleinen Maus sind wir täglich unterwegs gewesen, um an unserem Projekt -Garden of Love- zu arbeiten. Wir haben verschiedene Organisationen besucht die sich im unseren Umfeld befinden, um herauszufinden wie diese arbeiten und mit welchen Kindern sie es zu tun haben. Außerdem wollten wir herausfinden wie wir uns als eigene Organisation registrieren können, um aktiv und legal für die Kinder in Indien da zu sein.
Nach der Geburt unserer Tochter haben wir uns erstmal zurückgezogen und die Zeit genommen nur für die kleine da zu sein, da auch ich und mein Körper sich erstmal von der Geburt erholen mussten. Doch schon einen Monat später haben wir mit unserer Arbeit weitergemacht und haben unsere kleine überall mit hingenommen. Ich war es leid daheim zu sitzen, ich wollte arbeiten, an unserem Traum, da konnte die kleine sich schonmal an das Reisen von Geburt an gewöhnen. Wie Mama und Papa, so auch die Tochter.
Durch die viele Recherche und das kennenlernen und die Hilfe eines guten Freundes, war es uns möglich uns als eigenständige Organisation, in Himachal Pradesh Indien, anzumelden. Als kleiner Rückblick: Die Idee für unser Projekt entstand 2015 in Bangalore, in einem Waisenhaus für Kinder in dem wir 2 Monate verbracht hatten und mit den Kindern gemeinsam unter einem Dach lebten, es hatte uns erfüllt und Karan und ich hatten unsere Bestimmung gefunden. Somit machten wir uns auf den Weg, um auf dem Grundstück von Karans Eltern ein Waisenhaus zu errichten. Als wir jedoch mehr Zeit in dem Bezirk verbrachten und verschiedene Organisationen besuchten, mussten wir feststellen, dass es eher weniger Waisen hier oben gab und das die Hilfe an anderen Stellen benötigt wurde. Titili, ein Waisenhaus ganz in unserer Nähe, kümmert sich bereits um die Waisen in diesem Gebiet, es ist ein großes Haus, liebevoll eingerichtet, mit platz für 50 Kinder. Momentan sind 10 Plätze des Hauses belegt, somit haben sie Platz für 40 weitere Kinder.

Durch Freunde die wir hier kennengelernt haben, Menschen die hier in den Bergen wohnen und aufgewachsen sind, haben wir erfahren, dass den Schulen von der Regierung wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Menschen die Geld haben schicken ihre Kinder zu privaten Schulen. In diesen Schulen wird den Kindern alles geboten, auch Sport, Musik und Kunst steht auf dem Stundenplan, zudem haben sie einen internationalen Anschluss und es wird Hauptsächlich englisch gesprochen, mit Lehrern für jedes einzelne Fach.
Die Schulen der Regierung auf der andern Seite sind umsonst, was natürlich sehr gut ist. Menschen die unter der Armutsgrenze leben schicken ihre Kinder hier her, damit auch sie eine Schulbildung erfahren können. Der Nachteil an diesen Schulen ist, dass für 50 Schüler nur 2 Lehrer zur verfügung stehen. Diese 2 Lehrer haben die Aufgabe alle Fächer, die auf dem Stundenplan stehen, zu unterrichten und nicht nur das, sie unterrichten auch die Klassen 1 bis 5 alle zur selben Zeit. Es ist ja wohl klar, dass da für kreative Stunden keine Zeit ist, es gibt kein Sport, Musik oder Kunst und englisch wird hier auch nicht gesprochen. Es ist schwer so auf alle Kinder einzugehen. Nicht nur dem Bildungsaspekt fehlt es an einigem, manche Schulen haben nicht mal eine Toilette, die Wände des Schulgebäudes sind nass und die Räume dunkel und kalt, es gibt kein richtiges Licht und die Fenster sind offen, es gibt kein entkommen vor den Mosquitos in der Regenzeit.
Als Karan und ich von den Schwierigkeiten erfahren haben, haben wir unsere Pläne ein Waisenhaus zu errichten nach hinten verschoben. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht den Kindern, die weniger Geld zu verfügung haben, eine bessere Bildung zu ermöglichen und ein bisschen Spaß in ihren Alltag zu bringen. Zudem wollen wir die Gebäude verbessern und eine neue Toilette bauen. Des weiteren wollen wir einen Kindergarten einführen, sodass auch die kleinen Zugang zu einem spielerischen Lernen haben. Dafür haben wir, bei dem Amt für Bildung in Himachal Pradesh, die Beantragung für die Adoption einer Schule der Regierung eingereicht und die Genehmigung offiziell erhalten. Somit arbeiten wir nun seit diesem Jahr an der Verbesserung dieser Schule, sie soll als Beispiel für alle andere Schulen vorangehen.
Doch nicht nur unser Garden of Love Projekt hat im Jahr 2017 große Fortschritte erzielt, auch wir als Familie haben einiges gemeistert. Mit der Geburt unserer Tochter und einem Berg von Papierkram und ganz ganz viel Geduld haben wir es endlich geschafft das nun auch Karan zusammen mit uns nach Deutschland kommen konnte, um auch hier meine Familie und Freunde kennenzulernen.
Hier in Deutschland wollen wir nun eine weile bleiben, wir haben viele Vorsätze für das neue Jahr und die Zukunft. Während Karans Schwester und Mum sich um die Schule Vorort kümmern und die Freiwilligen Helfer bei uns daheim aufnehmen und versorgen, wollen wir uns hier um den finanziellen Aspekt kümmern. Man kann noch so viele gute Vorsätze haben aber ohne Geld, kann man diese alleine leider nicht bewältigen, ein Grund warum wir hier sind.
Ich hoffe das euer Jahr genauso erfolgreich war, wie das unsere und das euer Start ins neue Jahr ebenso erfolgreich beginnt.
Viele liebe Grüße und all you need is love
<3